40. Kandelberglauf Waldkirch mit Baden-Württembergischer Meisterschaft – 10 Medaillen für den Kreis Calw – Tamara Schütz Vizemeisterin
Zum 40. Mal wurde in Waldkirch der legendäre Berglauf auf den Kandel ausgetragen. Der Asphaltkurs führt über 12,2 Kilometer und weist einen Anstieg von 940 Höhenmetern auf. In den Jubiläumslauf waren wieder einmal die Baden-Württembergischen Meisterschaften integriert. Die Athleten vom VfL Ostelsheim, dem SV Oberkollbach und dem TV Oberhaugstett erkämpften sich insgesamt 10 Medaillen für den Kreis Calw. Herausragend war die Vizemeisterschaft von Tamara Schütz, die damit auch die Goldmedaille in der Klasse W40 erlief.
Hinter der überlegen siegenden Stefanie Doll, der Schwester vom Biathlonweltmeister Benedikt, ging die Ostelsheimerin das Rennen kontrolliert an. Im Gegensatz zur Vorwoche, als sie in Augsburg lange Zeit beim Halbmarathon in Führung gelegen hatte und nach 1:25:41 noch auf Rang drei zurückgefallen war, ging es dieses Mal auf der gesamten Strecke nur nach vorn. Nach 1:07:16 erreichte sie als zweite Frau nach einem geglückten Debüt den Schwarzwaldgipfel.
Auch Teamkamerad Pascal Nothacker war neu am Kandel, startete ebenso kontrolliert und kämpfte sich etwa von Platz 50 bis auf Position elf nach vorn. Mit 58:02 überraschte er mit der Bronzemedaille in der Männerklasse. Mit dieser erneut herausragenden Leistung bestätigte er, dass er endgültig im Kreis der regionalen Spitzenläufer angekommen ist. Silber gab es für Esther Johnen-Ahsbahs vom TV Oberhaugstett in der Klasse W40. Auch sie war in Augsburg gelaufen und mit 1:44:08 überhaupt nicht zufrieden gewesen. In Waldkirch überraschte sie mit der guten Zeit von 1:15:26. Holger Gravius war nach dem Lauf etwas geknickt. Zum dritten Mal in Folge blieb er nur wenige Sekunden hinter zwei Konkurrenten seiner Altersklasse. Ein Blick auf die Ergebnisliste versöhnte dann doch, beide Sportler liefen nicht für einen Verein der beiden Verbände. Seine 1:06:26 bedeuteten Platz zwei in der M55 und so konnten die Ostelsheimer über eine weitere Silbermedaille jubeln.
Regina Vielmeier vom SV Oberkollbach tat sich am Anfang recht schwer, kämpfte sich aber im oberen Teil der Strecke in ihrer unnachahmlichen Art an Gabriele Schulze vorbei und erreichte am Ende mit 1:28:34 Platz drei in der Klasse W60. Schade, dass sie ausgerechnet ihre Clubkameradin Gabriele Schulze (1:30:04) auf den undankbaren vierten Platz verweisen musste. Großer Trost für die starke Altersklassenläuferin, dass das Team mit Wax, Vielmeier und Schulze nicht nur die Mannschaftswertung W50+ gewann, sondern auch als reines Seniorenteam bei den Frauen sensationell Bronze holte. Topläuferin war wieder einmal die Siegerin vom Hesse- und Paracelsuslauf, Christiane Wax. Die Athletin, die auch mit ihrem Hund beim Canicross sehr erfolgreich ist, belegte in der starken Klasse W50 nach 1:18:30 Platz drei. Ähnliches Pech wie seine Clubkameradin Schulze hatte Domenik Behnke. Trotz eines starken Auftritts verpasse er mit 1:05:14 und knapp einer Minute Rückstand mit Platz vier in der M40 die Medaille.
Günter Krehl war schon beim 1. Kandel Berglauf im Mai 1979 am Start gewesen und damals Gesamtsiebter geworden. Bei seinem 13. Rennen in Waldkirch musste er sich mit 1:38:17 zufrieden geben was immerhin für die Bronzemedaille in der M75 reichte. Vor 35 Jahren erzielte er als 21. seine Bestzeit (54:20) ebenfalls bei der damals wesentlich stärker besetzten Meisterschaft. Sein Ostelsheimer Teamkamerad Peter Kaupp wurde mit 1:25:36 Elfter der M55. Nur am offenen Lauf nahm Walter Stoll vom LT Altburg teil und erzielte in der M60 1:46:23.
Der Lauf wurde wie immer bestens organisiert und ein selten gutes Laufwetter begünstigte die Leistungen. Leider gab es bei der Siegerehrung trotz moderner Technik große Verzögerungen, so dass die Heimreise erst kurz vor Mitternacht beendet war.
Bericht: Günter Krehl Kreisstatistiker LAK Calw